Wallenhorst (ots) - Längst haben die Bio-Produkte die Regale der Supermärkte und Discounter erreicht. Dem Bio-Boom mochten und konnten
sich die großen Supermarktketten wie Edeka oder Marktkauf bis hin zu Discountern wie Aldi, Lidl und Plus nicht verschließen. Sie bieten
schon länger Lebensmittel mit dem Bio-Siegel an. Dabei ist das Vertrauen der Konsumenten jedoch gespalten, wie eine jetzt veröffentlichte repräsentative Verbraucherbefragung von Produkt + Markt zeigt. Denn fast die Hälfte der Verbraucher, die als »echte Bios« häufig bis immer Bio-Lebensmittel kaufen, besuchen Bio- oder Erzeugerläden (41 %). Dagegen nehmen nur 20 Prozent der Käufer, die seltener nach den ökologischen Produkten greifen, die Mühe auf sich und gehen ins Spezialgeschäft oder auf den Wochenmarkt. Bio-Supermärkte und Reformhäuser spielen in allen Verbrauchergruppen mit Werten unter 10 Prozent keine größere Rolle.
Dabei genießen die Einkaufsorte mit den Produkten der Anbauverbände ein deutlich höheres Vertrauen als die Supermärkte mit ihren Bio-Sortimenten - und ein noch viel größeres als das ökologische Angebot bei den Discountern. Das ergibt die Untersuchung der Marktforscher aus Osnabrück. Produkt + Markt hatte im Juni und Juli dieses Jahres 1.000 Haushalte zum Konsum und Stellenwert von Bio-Lebensmitteln befragt. Ob Produktqualität, Geschmack, Sicherheit, Umweltverträglichkeit oder Sortimentsvielfalt: Die Bio-Anbauverbände erhalten in allen Bereichen die Bestnoten der Verbraucher. Nur beim Preis-Leistungsverhältnis und der Verfügbarkeit der Produkte können Supermärkte und Discounter punkten. Es reicht also nicht, dass Bio auf dem Produkt steht.
Natürlich fit - das schafft jeder Neuer Ratgeber mit Sport- und Ernährungstipps für jeden Fitnesstyp
Proteine für den Kraftsportler, Kohlenhydrate für den Langstreckenläufer. Was hinter diesen Ernährungstipps für die unterschiedlichen Sportler steht und warum eine ausgewogene Ernährung die Basis für sportliche Erfolge ist, erfahren Sportinteressierte in der neuen Fitness- und Lifestylebroschüre "Natürlich fit". Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat den 44-seitigen Ratgeber Ende August im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau herausgegeben. Ernährungs- und Sportwissenschaftler sowie Hobby- und Profisportler geben darin Gleichgesinnten Tipps für ihr individuelles Trainingsprogramm.
Der Ratgeber richtet sich an sportlich Aktive unabhängig von Alter und Fitnessgrad. Exemplarisch berichten fünf verschiedene Sporttypen
- darunter ein langjähriger Hobby-Marathonläufer, ein ambitionierter Kraftsportler sowie eine berufstätige Mutter, die nur gelegentlich Sport treiben kann, - über ihre persönlichen Erfahrungen. Abgestimmt auf ihre individuellen Bedürfnisse erhalten sie Sport- und Ernährungsempfehlungen, die sich auf aktuelle Forschungsergebnisse anerkannter Sport- und Ernährungsinstitute stützten. Wissenschaftliche Unterstützung leisteten hierbei unter anderem Prof. Dr. Michael Hamm, Ernährungswissenschaftler von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg, und Prof. Dr. Ingo Froböse, Sportwissenschaftler am Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule in Köln.
Die richtige Energie für jeden Sporttyp
Die Broschüre bietet Sportlern einen Überblick über das optimale Zusammenspiel von sportlicher Bewegung und ausgewogener Ernährung.
Anhand von Tabellen zum täglichen Nährstoffbedarf und den Nährwerten einzelner Lebensmittel können sie sich ihren individuellen Ernährungsplan zusammenstellen. Schließlich bildet die Ernährung die Basis für sportliche Erfolge. Denn aus ihr schöpft der Körper seine
natürlichen Energiereserven. Rezeptvorschläge und Tipps für das richtige Trinkverhalten vor, während und nach dem Sport runden das
Angebot ab. Darüber hinaus wird auf die Besonderheiten ökologisch erzeugter Produkte und ihre Bedeutung im Rahmen einer ausgewogenen
Ernährung eingegangen. Informationen zu den verschiedenen Bezugsquellen und Warenzeichen von Bio-Produkten bieten eine Orientierung beim Einkauf.
Wohlfühlen und Entspannen nach dem Sport Neben dem Ernährungs- und Sportteil ist ein weiteres Kapitel dem "Wohlfühlprogramm nach dem
Sport" gewidmet. In der Regenerationsphase ist die richtige Nährstoffzufuhr ebenso wichtig wie die Erholung, um neue Kraft zu tanken. In diesem Kapitel finden Sportler Rezepttipps für Speisen, die schnell neue Energie geben, sowie Informationen für ein aktives Entspannungsprogramm.
Die Fitness- und Lifestylebroschüre "Natürlich fit" ist in einer Auflage von 450.000 Exemplaren erschienen. Der Ratgeber im handlichen
DIN-A-5-Format kann kostenlos per Telefon unter 01805/77 80 94 (Festpreis 14 Cent/Minute, abweichende Preise a. d. Mobilfunknetzen
möglich) oder per E-Mail an
www.oekolandbau.de/service/informationsmaterialien .
"Masse und Klasse" geht nicht - Weitere Intensitätssteigerung in der Landwirtschaft ist Irrweg
Mainz (ots) - "Die "neue" Strategie der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und der Syngenta Agro GmbH für die Zukunft der Landwirtschaft ist falsch und irreführend", sagt der Anbauverband Bioland. Angesichts immer knapper werdender landwirtschaftlicher Rohstoffe hatte der Präsident der DLG, Carl-Albrecht Bartmer, einen Strategiewechsel unter dem Motto "Klasse und Masse" gefordert. Extensivierungsprogramme wie zum Beispiel die Förderung des Biolandbaus hält Bartmer für politische Fehler der Vergangenheit und nicht mehr für zeitgemäß. Der Geschäftsführer der Syngenta Agro GmbH, Dr. Hans-Theo Jachmann, hatte bei der gleichen Gelegenheit betont, dass eine Landwirtschaft, die ihre Erträge mit Mineraldünger steigere und mit Pflanzenschutzmitteln sichere, ein Gebot der Nachhaltigkeit sei. Bioland warnt angesichts dieser Äußerungen vor einer Verschärfung des Konfliktes zwischen einer intensiven Lebensmittel- und Bioenergieproduktion auf der einen Seite und dem Schutz von Natur, Wasser, Boden und Klima auf der anderen Seite. "Wir stehen vor einem neuen Intensitätsschub in der Landwirtschaft mit allen negativen Umweltfolgen. Und das ist ein Irrweg", warnt Thomas Dosch, Präsident von Bioland. Das Motto "Klasse und Masse" sei ein Widerspruch. "In Wahrheit geht es Bartmer und Jachmann um Produktivitätssteigerung durch verschärften Strukturwandel, Massentierhaltung und die Anwendung der Agro-Gentechnik. Mit Nachhaltigkeit hat das nichts zu tun", so Dosch. Im Gegenteil: "Die deutsche Landwirtschaft benötigt einen Strategiewechsel in Richtung Qualität und der heißt "Klasse statt Masse". Umwelt-, Natur- und Tierschutz sind wichtige Belange der Gesellschaft, die endlich auch in der landwirtschaftlichen Produktion verankert werden müssen."
Als Hintergrundinformation und zum kostenfreien Abdruck als Gastbeitrag bieten wir den Beitrag "Die neue Intensität in der Landwirtschaft" aus dem bioland-Fachmagazin 09-2007 an. Diesen können Sie unter www.bioland.de runterladen.
Die Marken der Bio-Produkte sind noch nicht bei allen Verbrauchern angekommen. Ob Bionade, Rapunzel oder Lavera: An die Bekanntheit von konventionellen Marken wie Granini, Kraft oder Nivea reichen die Öko-Marken nicht heran. Das zeigt eine jetzt veröffentlichte repräsentative Verbraucherbefragung von Produkt + Markt zu Bekanntheit, Vertrauen und Präferenz von konventionellen und Bio-Marken. Während Granini nur bei 6 Prozent der Befragten überhaupt nicht bekannt ist, ist der biologische Getränke-Senkrechtstarter Bionade 73 Prozent der Konsumenten als Durstlöscher noch nicht ins Bewusstsein gerückt. Etwas positiver sieht es bei den Tomatenprodukten aus. Tomatensaucen der Bio-Marke Rapunzel sind 44 Prozent der Befragten zumindest dem Namen nach bekannt. Dennoch sind sie damit deutlich weniger präsent als die klassischen Marken, denn nur etwa jeder fünfte Befragte kennt die Marke nach eigener Einschätzung »gut« oder »sehr gut«.
Wer allerdings regelmäßig Bio-Waren in seinen Einkaufswagen legt, der weiß die Qualität zu schätzen: Denn diese Klientel vertraut den
Bio-Marken mehr als den herkömmlichen Produkten. Bei den Ökofans erreichen die bekannteren Bio-Marken die Bestnoten. Beispiel Milchprodukte: Bio-Molkereiprodukte von Andechser und Berchtesgadener Land genießen ein deutlich höheres Vertrauen als die Produkte unter der renommierten Marke Müller Milch. Auch die Bionade liegt bei den Getränken in der Beurteilung noch vor Granini, wenn auch äußerst knapp. Nur bei den Kosmetikprodukten genießt Nivea das größte Vertrauen selbst der intensiven Verwender von Bio-Lebensmitteln. Erst dann folgt das ökologische Produkt Dr. Hauschka.
Für die Studie hatte Produkt + Markt (www.ProduktundMarkt.de) im Juni und Juli dieses Jahres 1.000 Haushalte zum Konsum und Stellenwert von Bio-Lebensmitteln und -Produkten befragt.
Drohender Verlust von Wertschöpfung und Umweltwirkung Bioland fordert Stärkung der heimischen Bioerzeugung
Angesichts der weiter aufgehenden Schere zwischen boomendem Biomarkt und Rohstoffknappheit aus heimischer Produktion sieht der Bioland-Verband einen erheblichen Verlust von Wertschöpfung und positiven Umweltwirkungen in Deutschland. Die positiven Marktentwicklungen werden von der Politik bisher nicht aufgegriffen.
"Biolandbau schafft Arbeitsplätze und leistet sehr viel zum Schutz von Klima, Boden, Wasser und Natur. Diese gesellschaftlichen Vorteile werden nicht ausgeschöpft", so Thomas Dosch, Präsident von Bioland. Ein Hauptgrund für das verhaltene Umstellungsinteresse ist die nicht leistungsgerechte Honorierung des Biolandbaus. "Bund und Länder müssen nun endlich die Förderbremse lösen und die heimische Biolandwirtschaft wirkungsvoll unterstützen", so Dosch.
Mit einem Zuwachs von 2,3 Prozent der ökologisch bewirtschafteten Flächen ist 2006 in Deutschland ein historischer Tiefstand erreicht. Dagegen lag das Marktwachstum im gleichen Zeitraum bei 18 Prozent. Die Zahl der registrierten Importeure von Bioprodukten erhöhte sich um 16,8 Prozent. Auch für 2007 ist von einer unzureichenden Umstellungsquote Richtung Bio in Deutschland auszugehen, während Bioland-Lebensmittelhersteller und Handel dringen heimische Qualitätsware suchen. Der für 2007 geschätzte Absatz ist wieder zweistellig.